Drei kulturelle Attraktionen, die Sie sich in Recife nicht entgehen lassen dürfen

An der Praça do Arsenal befinden sich gleich zwei Attraktionen von Recife, deren Besichtigung ich unbedingt empfehle. Zunächst wäre der Paço do Frevo zu nennen, eine kulturelle Institution, „die sich der Verbreitung, dem Studium und der Pflege des Frevo verschrieben hat, um diesen Musik- und Tanzstil auch für künftige Generationen am Leben zu erhalten“. Vor allem aber wartet sie mit dem Versprechen auf, „das ganze Jahr über einen lebhaften Eindruck vom Karneval von Pernambuco zu vermitteln“.

Der Frevo, der von der UNESCO als Immaterielles Weltkulturerbe anerkannt wurde, ist nämlich der Hauptrhythmus, der den Karneval im Bundesstaat Pernambuco, und damit natürlich auch in den Städten Recife und Olinda vorantreibt.

Auch wenn ich zugeben muss, selbst keinen Frevo getanzt zu haben, so war es doch keineswegs vergeudete Zeit, durch die verschiedenen Säle des Paço do Frevo zu wandeln, zumal dort zu allem Überfluss auch noch freier Eintritt gewährt wird.

Direkt nebenan befindet sich die andere kulturelle Attraktion an der Praça do Arsenal, nämlich das Teatro Mamulengo, das ebenfalls eine Besichtigung lohnt.

Jeden Nachmittag werden im Außenbereich des Restaurante Teatro Mamulengo auf kleiner Bühne traditionelle Puppenspiele aufgeführt.

Als Liebhaber kultureller Darbietungen der besonderen Art konnte es nicht ausbleiben, dass ich auf der Suche nach entsprechenden Veranstaltungen in der Stadt Recife auf das Teatro Mamulengo aufmerksam wurde. Allein schon die Puppen, ihr kunstfertiges Spiel und die damit verbundene Tradition schienen mir gute Gründe zu sein, um einer der Aufführungen beizuwohnen. Und ich kann versichern, dass es sich wirklich lohnt!

Mein erstes Besichtigungsziel in der historischen Altstadt von Recife, besser bekannt unter dem Namen Recife Antigo, galt dem Cais do Sertão. In der Erinnerung war mir das Bild eines etwas heruntergekommenen, unsicher wirkenden Stadtviertels mit dringend renovierungsbedürftigen Häusern haften geblieben, das allerdings ein reges Nachtleben bot. Was ich diesmal beim Eintauchen ins alte Recife zu sehen bekam, war aber doch etwas anders.

Die Straßen waren viel besser gepflegt, und es waren zahlreiche Familien unterwegs. Außerdem gab es kulturelle Einrichtungen zu bestaunen, die ich noch nicht kannte und das Ergebnis der Renovierung von Lagerhallen am Hafen von Recife waren, die man einer neuen Verwendung zuführen wollte. Bestes Beispiel dafür ist das kühne Architekturprojekt des Museu Cais do Sertão.

Bei diesem im Jahr 2018 errichteten Bauwerk handelt es sich um ein interaktives Museum über den Sertão, das Landesinnere des brasilianischen Nordostens, wobei Leben und Werk des Künstlers Luiz Gonzaga im Mittelpunkt stehen. Letztlich ist das Museum also auch als Huldigung an den „König des Baião“ zu verstehen, dem wohl prominentesten Vertreter der Volkskultur im Hinterland von Pernambuco.

Es lohnt sich absolut, die verschiedenen Exponate zu bestaunen und sich sogar auf Wagnisse einzulassen – und sei es nur, um sich in den Karaoke-Kabinen beim Versuch, Volkslieder des Sertão nachzusingen, ein wenig lächerlich zu machen. Spaßig ist es allemal!